E-Health statt Therapeuten-Couch

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Jeder kennt Clowns. Die meisten lieben sie oder lachen zumindest über ihre Scherze. 10,3 Prozent der Deutschen fürchten sich jedoch vor den Faxenmachern. Das zeigt eine Auswertung der häufigsten Ängste und Phobien bei Deutschen von Statista. Eine Therapie kann helfen, doch der Weg dahin ist gar nicht so leicht.

Wartezeiten überbrücken

Eine Studie der Bundespsychotherapeutenkammer hat ergeben, dass viele Betroffene immer noch oft monatelang suchen müssen, bis sie einen passenden Psychotherapeuten finden.  

Allerdings können sogenannte E-Mental-Health-Produkte laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in verschiedenen Phasen einer seelischen Erkrankung dazu beitragen, Symptome zu lindern und Belastungen zu reduzieren. Voraussetzung sei, dass die Onlineprogramme auf wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Techniken basieren und Sicherheitsstandards erfüllen.

Den Überblick behalten

Mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot internetgestützter Programme, die versprechen, psychische Beschwerden erfolgreich zu behandeln. Die DGPPN stellt deshalb gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGP) Kriterien vor, anhand derer Patienten entscheiden können, welches für sie passend sein könnte.

Interessierte sollten unter anderem auf folgende Fragen eine Antwort bekommen: Wer steht hinter dem Angebot? Welche Qualifikation haben die Anbieter? Gibt es im Krisenfall einen direkten Ansprechpartner? Wie sicher sind persönliche Daten?

Das Programm genau prüfen

Die Macher des Programms „Deprexis“ beantworten solche Fragen zum Beispiel in ihren Frequently Asked Questions (Extra Klick auf FAQ oben rechts im Menü). Sie erklären darin, dass die Onlineanwendung auf Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie beruht. Und dass sie das Ziel verfolgt, negative Denkmuster zu erkennen sowie neue Verhaltensweisen zu erlernen und diese dann in den Alltag zu integrieren. Daneben machen sie deutlich, dass Deprexis in der Behandlung einer depressiven Verstimmung nicht den Arzt oder Psychotherapeuten ersetzt. Es unterstütze vielmehr den klassischen Behandlungsansatz.

Erstattung der Kosten ist manchmal möglich

In einigen Fällen erstattet die Krankenversicherung sogar die Kosten für das Online-Therapieprogramm. Wer an seinen Ängsten oder Phobien arbeiten möchte, kann „Selfapy“ nutzen. Bei der Entwicklung der Kurse wirkten Psychotherapeuten und Psychologen mit. Das Programm ist mittlerweile als Medizinprodukt zertifiziert. Auf der Startseite kann man nachsehen, ob die eigene Krankenkasse einen Teil der entstehenden Kosten übernimmt. Diese liegen monatlich zwischen 150 und 300 Euro.

Ebenfalls unterstützend setzen Therapeuten virtuelle Realität ein, wenn sie beispielsweise Ängste vor Höhe oder Spinnen behandeln. Wer mehr dazu lesen möchte, kann die aktuelle Ausgabe des Datareports kostenlos bestellen oder als ePaper abrufen.

(Text: Lisa-Shirin Raja)

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