Von der Lochkarte zum Speicherchip

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Die ersten maschinenlesbaren Daten wurden noch in Pappe gestanzt: Herman Hollerith erfindet Ende des 19. Jahrhunderts ein System für die US-amerikanische Volkszählung, bestehend aus Lochkarten samt Stanz- und Auswertemaschinen. Dies machte die Auswertung deutlich schneller und effizienter als mit dem händischen Verfahren.

Die Lochkarte hielt sich gut 40 Jahre lang als Speichermedium für Computer. Mit ihr konnten Berechnungen und später auch Quellcode für Computerprogramme festgehalten und wieder abgelesen werden.

Focus Online erklärt, wie das Speichern auf einer Lochkarte funktioniert:

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Die erste technologische Wende brachten Magnetbänder. Bereits in den 1930er Jahren fand das Magnetband Verwendung, jedoch zunächst nur für Tonaufnahmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten Großcomputer auf Magnetbänder zur Datensicherung. Der Nachteil: Das Band muss immer exakt an die Stelle gespult werden, an der die Daten liegen.

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1 Terabyte

entspricht zehn hoch neun = 1.000.000.000 Kilobyte (KB).

Freien Zugriff auf alle abgelegten Daten hingegen erlaubte die erste magnetische Festplatte mit Namen RAMAC 305, die IBM 1956 präsentierte. Jedoch wog die Festplatte fast eine Tonne. Praktischer für den Heimgebrauch war da die Diskette. Die erste – die 8 Zoll Floppy – stellte IBM im Jahr 1969 vor. Die erste Floppy Disc ließ sich nur auslesen, aber nicht beschreiben und wurde somit das Medium zum Verkauf von Software.

Der User Radio Birdsong filmt eine RAMAC 305 bei der Arbeit:

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Der erste optische Datenträger wird 1989 für die Datenverarbeitung nutzbar gemacht: Die Compact Disc (CD). Sie diente bereits vorher schon als Träger für Audiodateien, erobert jetzt aber auch den Computermarkt und verdrängt die Diskette.

Um die Jahrtausendwende herum etablieren sich dann elektronische Speichergeräte, die uns heute noch geläufig sind. Zunächst um 1996 in Form von USB-Sticks, die über die Schnittstelle Universal Serial Bus (USB) mit dem PC verbunden werden. Klein und tragbar lassen sich darauf Daten speichern ohne Spannungsversorgung.

Die Solid State Drive (SSD) wird zwar bereits in den 80er Jahren entwickelt, aber erst ab 2010 erschwinglich. Heute gehört sie in die Standardausstattung eines modernen Computers. Die Festplatte überzeugt mit der verwendeten Halbleiter-Technologie und ist durch die wenigen beweglichen Bauteile robust und unempfindlich. Mittlerweile kann sie mehrere Terabyte Daten speichern.

Das Ziel der Fortentwicklung war immer, Prozesse effizienter und schneller zu machen. Dass diese Entwicklung hier nicht endet, zeigt allein die zunehmende Nutzung von Cloud-Speicher. An anderen vielversprechenden Ideen dazu, wie wir unsere Daten zukünftig speichern, wird stetig geforscht.

Weiterlesen:
In der Ausgabe 1 / 2022 des Print-Magazins Datareport finden Sie die vollständige Infografik zu diesem Artikel. (Seite 8 im PDF, Seiten 14 / 15 im Printheft). Letzeres kann man übrigens kostenlos einmalig bestellen oder dauerhaft abonnieren.

(Text: Kilian Recht)

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