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Der Arzt, der aus dem Tablet kommt

Ein Podcast des SWR nimmt uns mit auf eine Reise zu Hotspots der Telemedizin – Stammheim, Aachen, Lübeck.

Am Anfang klappern Schlüssel, hallen Tritte. Gefängnissound. Das Gefängnis, in das uns der Podcast entführt, die Justizvollzugsanstalt (JVA) Stammheim, erprobt seit 2018 Telemedizin. Teleärzte kümmern sich um Häftlinge, die abends oder nachts krank werden. Also dann, wenn die Gefängnisärzte im Feierabend sind. Mit Computer und Kamera werden sie zugeschaltet. Telemedizin entlastet die JVA. Früher mussten Häftlinge im Ernstfall nachts mit Aufwand – Achtung, Fluchtgefahr – ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Videochat in der JVA mit dem Doktor ist nur ein Beispiel für Telemedizin. Der halbstündige Podcast „Telemedizin: Behandlung via Telefon, Laptop und Video“ des Radiosenders SWR 2 (Autorin: Martina Keller) zeigt kurzweilig und abwechslungsreich, wo digitale Lösungen im Gesundheitswesen bereits erfolgreich erprobt werden.

In Aachen zum Beispiel. Hier ist ein Telenotarzt im Rettungswagen unterwegs. Rettungssanitäter übertragen wichtige medizinische Daten an Not- und Fachärzte im Aachener Uniklinikum und überbrücken so die Zeit, bis vor Ort ein Notarzt eingetroffen ist.

In Lübeck wiederum begleiten wir Karola Tiedemann, Medizinische Fachangestellte in einer Hausarztpraxis, die mit ihrem Telearztkoffer auf Hausbesuch ist. Per Tablet schaltet sie Dr. Ulrich von Rath hinzu. Er setzt auf Telemedizin, ein Pilotprojekt, für das seine Praxis mit der Lübecker Uniklinik kooperiert.

Eine klare Botschaft des Podcasts: Teleärzte ersetzen keine herkömmlichen Ärzte, sondern schließen Versorgungslücken – im Gefängnis, im Rettungswagen, auf dem Land.

(Text: Kirsten Wohlfahrt)

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