Nachhaltig investieren

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Der Ruf nach Nachhaltigkeit hat inzwischen auch die Investmentbranche erreicht. Für große, institutionelle Anleger wird es immer wichtiger, dass ihre Mittel in Unternehmen und Projekte fließen, die ökologisch oder sozial als nachhaltig gelten. Auch viele private Kleinanleger möchten heute ihr Geld sinnvoll anlegen. Neben einer Rendite erwarten Sie, dass ihr Geld einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft.

Treffpunkt für Gründer und Geber

Für diese Anleger eignen sich spezielle Online-Plattformen mit nachhaltiger Ausrichtung. Hier treffen Kleininvestoren auf Gründer mit guten Ideen und Finanzbedarf. Beide Seiten eint der Wunsch, die Welt ein bisschen besser zu gestalten.

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Beratungspflicht: Richtlinie der Europäischen Union

Seit August 2022 gilt eine neue EU-Richtlinie zur Beratungspflicht für nachhaltiges Investment. Berater und Vermögensverwalter müssen künftig auch über die Nachhaltigkeit von Geldanlagen mit den willigen Geldgebern sprechen. Die Regelung ist Teil einer ganzen Reihe neuer EU-Vorgaben, die unter dem Kürzel „Mifid II“ schrittweise in Kraft treten. In der Praxis gestaltet sich die Klassifizierung in „nachhaltig“ und „nicht nachhaltig“ aber noch als schwierig.

Eine solche Plattform ist beispielsweise die GLS Crowd. Ab 250 Euro sind Kleinstanleger mit dabei. Sie können aus einer Reihe von ökosozialen Projekten auswählen, die von der GLS Bank zuvor geprüft wurden. Die Produktion von veganem Speiseeis oder das ressourcenschonende Tiefkühlfrosten von Biogemüse stehen aktuell ebenso zur Auswahl wie ein junges Unternehmen, das gebrauchte Elektroauto-Batterien für einen weiteren Einsatz in der Industrie aufbereiten will.

Nachhaltig investieren kann man auch mit Aktien. Worauf man dabei achten muss, zeigt die Süddeutsche Zeitung:

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Weltweit nachhaltig handeln

Schon ab 50 Euro ist der Kleinanleger bei der Crowdfunding-Plattform Bettervest dabei. Eine aktuelle Kampagne dort zielt darauf, arme Familien in Sambia mit sauberen Kocherherden auszustatten. Weniger Abholzung, weniger gesundheitsschädlicher Rauch beim Kochen und weniger CO2-Emissionen sind das Ziel. Bei einer Laufzeit von drei Jahren winkt den Kleininvestoren eine jährliche Verzinsung von 6,5 Prozent. Eins sollten aber auch nachhaltig orientierte Online-Anleger stets beachten: Es bestehen immer Risiken, im schlimmsten Fall kann das eingesetzte Geld komplett verloren gehen.

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Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme (vor allem von Lebewesen und Ökosystemen) gewährleistet werden soll. Im entsprechenden englischen Wort sustainable ist dieses Prinzip wörtlich erkennbar: to sustain im Sinne von „aushalten“ bzw. „ertragen“. Mit anderen Worten: Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes Maß an Ressourcennutzung „dauerhaft aushalten“, ohne Schaden zu nehmen.

Das Prinzip wurde zuerst in der Forstwirtschaft angewendet: Im Wald ist nur so viel Holz zu schlagen wie permanent nachwächst. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannt wurde, dass alle Rohstoffe und Energievorräte auf der Welt auszugehen drohen, ging sein Gebrauch auf den Umgang mit allen Ressourcen über.
(Quelle: Wikipedia)

Bio-Gemüse aus der Fabrik

Das gilt auch für das englische Projekt OneForm, das mit dem online eingesammelten Geld von Anlegern in Suffolk eine große „vertikale Farm“ errichten will. Kommt das benötigte Geld zusammen, will OneForm dort in mehrstöckigen Gewächshäusern jährlich 414 Tonnen nachhaltig produziertes Blattgemüse sowie Kräuter für den heimischen Markt ernten. Mehr als 1.500 Geber hatten zuletzt rund 2,5 Millionen britische Pfund zugesagt – etwa zwei Drittel der mindestens benötigten Mittel.

Übrigens: in der Print-Ausgabe 3 des Datareport schauen wir uns die vertikalen Farmen genauer an. Und natürlich gibt es wie immer weitere spannende Themen rund um die Digitalisierung. Das Heft bestellen Sie kostenlos hier über unser Formular.

(Text: Till Behrend)

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