Robodog im Einsatz

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Nach seinem ersten Einsatz gab es viel Lob für „Herbie“, den Roboterhund in Diensten des Duisburger Landesamts für zentrale Polizeiliche Dienste. Er war der erste, der nach einem Großbrand in einem Essener Wohnhaus die noch rauchende Ruine betrat. 

Rundumblick und Laserscanner

Aus dem einsturzgefährdeten Gebäude lieferte der ferngesteuerte Roboter Bilder, die den Einsatzkräften vor Ort eine erste Lagebeurteilung erlaubten und Hinweise auf die mögliche Brandursache gaben. Für diesen Einsatz hatten Polizeitechniker „Herbie“, der auf einem bewährten Industrieroboter aus amerikanischer Produktion basiert, zusätzlich mit einer 360-Grad-Kamera sowie einem Laserscanner bestückt. Die Ermittler zeigten sich beeindruckt.

Der Nachrichtensender „Welt“ berichtet über den Einsatz in Essen:

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Geteilte Meinung

Anderen Orts fallen die Reaktionen auf Polizeiroboter allerdings nicht immer positiv aus. In New York etwa trennte sich das Police Department vorzeitig von seinem geleasten Roboter „Digi-Dog“, nachdem Videoaufnahmen Überwachungsängste und in der Folge einen veritablen „Shit Storm“ ausgelöst hatten.

Bürgerrechte in Gefahr?

Bürgerrechtsorganisationen schlugen auch Alarm, als die US-Behörde für Heimatschutz Anfang des Jahres ihren Grenzschützern an der Grenze zu Mexiko Roboterhunde versuchsweise zur Seite stellte. Diese sollten, so die Behördensicht, mittels Wärmebild-, Nachtsicht- und 360-Grad-Kameras die Patrouillen vor Gefahren in einem Gebiet bewahren, das für Menschen- und Drogenschmuggel berüchtigt ist.

Kritiker befürchteten, die Maschinen könnten auch für das Aufgreifen von Flüchtlingen genutzt werden und warnten vor einer fragwürdigen Behandlung von Migranten und Asylsuchenden. Sorge bereitet in diesen Kreisen auch die ­­– technisch mögliche – Aufrüstung mit Waffen. Die französische Armee etwa testete bereits bewaffnete Roboter in unterschiedlichen Szenarien.

Keine Pistole für „Herbie“

Nach dem erfolgreichen Debüt in Essen denkt nun auch die deutsche Polizei über weitere Aufgaben für „Herbie“ nach. Er könnte Bomben entschärfen oder Geiselnehmern zur Kontaktaufnahme ein Handy liefern. Für den Robotereinsatz gelten in Deutschland dabei klare Regeln. „Herbie“ soll ein „bürgernaher“ Roboter sein, heißt es seitens der Polizei. Waffen sind für ihn ein Tabu, auch die Überwachung von Menschen soll ausdrücklich nicht zu seinen Aufgaben gehören.

(Text: Till Behrend)

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