Start-ups in Afrika: Für jedes Problem eine eigene Lösung

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Das Bild zeigt eine adaptierte Version des Umschlags der aktuellen Ausgabe des Kundenmagazins Data[re]port. Auf einem hellgrünen Rechteck steht in schwarzen Buchstaben ein Slogan: "Sie haben Ihr Ziel erreicht". Rechts davon befindet sich das Titelmotiv: Eine Konstruktion aus weißen Rohrenrohrstücken, die miteinander verbunden sind. An manchen Stellen befinden sich Durchlassventile. Aus der Öffnung auf der rechten Seite kommen grüne, blaue und gelbe Blasen heraus

Das Smartphone ist oft der Dreh- und Angelpunkt für kreative Lösungen in Afrika, denn die Probleme der Menschen dort unterscheiden sich sehr von unseren hier in Europa. Wer sich zum Beispiel in Afrika Malaria oder eine Infektion zuzieht, bekommt selbst auf einem der Straßenmärkte Antibiotika oder Malaria-Mittel unter dem Namen internationaler Hersteller. Aber sind sie auch echt?

Was tun bei gefälschten Medikamenten?

Laut einer Studie der University of North Carolina ist etwa jedes fünfte unentbehrliche Medikament in Afrika gefälscht und enthält wirkungslose oder sogar giftige Substanzen. Der Handel mit illegalen Arzneien floriert. Dagegen hat das Startup Sproxil aus Ghana ein Verifizierungssystem entwickelt: Der Kunde rubbelt einen Code frei, sendet ihn per SMS an das Pharmaunternehmen und wartet auf die Bestätigung, dass das Medikament dort registriert ist. Spezifi­sche Lösungen für spezifische Probleme.

Das YouTube-Video gibt einen Einblick über den Handel mit gefälschten Medikamenten am Beispiel Kameruns.

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Lernen per SMS

Nach diesem Prinzip geht auch das Startup Eneza vor. Um Bildung im ländlichen Raum leichter zugänglich zu machen, sendet es Kindern und jungen Erwachsenen in Kenia, Ghana und der El­fenbeinküste elektronisch Lernmaterial und beantwortet Fragen. Mehr als sechs Millionen Schüler sollen ihr Wissen damit bereits signifikant verbessert haben.

Akkuschonend und ohne Internet

Das Besondere: Der Service funktioniert nicht nur via Internet, sondern auch per SMS. Damit hat sich Eneza optimal auf die technischen Gegebenheiten ein­gestellt. Laut Mobilfunkverband GSMA besitzt zwar knapp die Hälfe der Sub­sahara-Bewohner ein Mobiltelefon, doch nur etwa die Hälfte davon hat Inter­netzugang. Denn der ist nicht nur eine Kostenfrage. Da die Stromversorgung mangels weitläufiger Netze begrenzt ist, sind einfache Feature-Phones, die den Akku schonen, beliebt.

Marktchancen erkennen

Mit der Verbreitung des Mobilfunks und Venture-Capital kommt die Szene der Tech-Start-ups in Afrika von Jahr zu Jahr mehr in Schwung, doch auf niedrigem Niveau. 2018 sammelten laut dem Start-up-Portal „Disrupt Africa“ 210 Gründerfirmen Investitionen in Höhe von insgesamt 335 Millionen Dollar ein, konzentriert auf wenige Länder wie Nigeria, Südafrika und Kenia.

Initiative ergreifen

Wie passt dies damit zusammen, dass zum Beispiel Uganda laut Global Entrepreneurship Monitor zu den unternehmerischsten Ländern der Erde zählt? „Die Unter­beschäftigung ist enorm. Viele starten deshalb etwas Eigenes, Informelles“, sagt Matthias Möbius von StartHub Af­rica. „Man grillt Hähnchen oder eröffnet eine Boutique. Aber der Absatzmarkt endet mit der Laufkundschaft nach 50 Metern beim nächsten Anbieter. Wachs­tum und Beschäftigung entstehen so fast nie, sehr oft gehen die Läden ein.“ StartHub Africa unterstützt in Uganda Studenten mit praktischem Know-how bei der Firmengründung und hilft ihnen, Marktchancen zu erkennen.

(Text: Kristina Behrend)

Hinweis: Hierbei handelt es sich um einen Auszug aus Heft 1/2020 des Datareports. Wenn Sie weiterlesen möchten, können Sie das Printheft kostenlos einmalig bestellen oder dauerhaft abonnieren.

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