Clever durch die Stadt

Lesedauer 2 Minuten

Wer in Herrenberg landet, südlich von Stuttgart, und sich von hier aus weiterbewegen will, sollte im Browser seines Smarthones oder Tablets das „Stadtnavi“ aufrufen. Dahinter verbirgt sich eine lokale Mobilitätsplattform, gefüttert mit Echtzeitdaten aus dem öffentlichen Nahverkehr.

Lokales Funknetz mit Clou

Die Echtzeitdaten sind der Clou der Anwendung (browserbasiert, keine App): Wann der nächste Bus zum Rathaus Mötzingen fährt oder ob der Parkplatz „Am Graben“ freie Kapazitäten hat, gibt die das Stadtnavi präzise an.

Die Daten stammen aus Sensoren, die erfassen, wo der Bus ist oder ob der Parkplatz noch freie Plätze hat. Übertragen werden die Sensorendaten mittels LoRaWAN-Technologie. Das steht für „Long Range Wide Area Network” und bezeichnet eine spezielle Art von Funknetzwerken. Sie basieren auf einem offenen Funkstandard, benötigen wenig Energie und haben eine Reichweite von über zehn Kilometern. Und das alles ohne herkömmliche Mobilfunknetzwerke. Wer LoRaWAN für datenbasierte Services nutzt, bleibt also unabhängig von den großen Mobilfunkprovidern und hat kein Problem mit Funklöchern. Außerdem behält er die Hoheit über die über das Netzwerk gesendeten Daten.

Wenn der Parkplatz Daten sendet

Aus diesen Gründen nutzen Städte und Gemeinden immer häufiger LoRaWAN-Netzwerke, um datenbasierte Services anzubieten. Zum Beispiel, um Bürgerinnen und Bürger online darüber zu informieren, wie ausgelastet Parkplätze oder Ladestation für E-Bikes sind. Jetzt. In diesem Moment.

beenhere

Tipp

Im LoRaPark Zeitz kann man sich Sensorik für das Internet der Dinge (IoT) selbst ansehen. Sensoren im Park messen die Feinstaubbelastung in der Luft, den Wasserstand im Graben, die Feuchtigkeit in den Blumenbeeten und informieren Besucher über die Auslastung barrierefreier Parkplätze.
https://www.lorapark-zeitz.de/

Die Stadtverwaltung nutzt Sensoren und LoRaWAN-Technik schon länger, nicht nur für das Stadtnavi. Städtische Mülleimer, die ebenfalls mit Sensoren ausgestattet sind, melden zum Beispiel über das Netzwerk, wenn sie geleert werden müssen. Und für das Stadtnavi will die Stadtverwaltung noch mehr Sensoren im Ort verteilen: beispielsweise sollen Taxistände und Behindertenparkplätze über das LoRaWAN-Netzwerk erfasst werden.

Herrenberg hat noch viel vor: Stefan Kraus, Leiter des Amts für Technik, Umwelt, Grün, und Projektleiter Ansgar Engbert erzählen, wie die Stadt mit Ideen und Sensoren die Mobilitätsplattform noch weiter ausbauen will.

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(Text: Kirsten Wohlfahrt)

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