Moderne Verwaltung als Innovationstreiber

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Öffentliche Verwaltungen arbeiten mit jeder Menge Daten. Mit diesen umzugehen, macht spezielle Konzepte und Expertise erforderlich. Zu finden ist sie in der Wirtschaft, die eine Inspirationsquelle für Behörden sein kann. Ein Meinungsbeitrag von Philipp Otto, Gründer und Direktor des Think Tank iRights.Lab.

Zu sehen ist ein Portrait des Autors Philipp Otto, der den Kommentar verfasst hat
Philipp Otto (Foto: Bettina Volke)

Gerade die digitale Verwaltung arbeitet nicht nur mit einer großen Menge an Daten, sondern sie steht im ständigen Austausch mit den Bürgern. Sie kommuniziert, gestaltet und verwaltet und steht damit im Zentrum einer modernen Demokratie in einer hoch technisierten Welt.

Daten für eine effiziente Verwaltung

Daten sind ein nötiges Mittel, um den Aufgaben einer effizienten Verwaltung gerecht zu werden. Sie haben ein enormes Potenzial für Innovation und die aktive Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, benötigt man leistungsfähige und sichere Infrastrukturen und vor allem höchst intelligente und durchdachte Data-Governance-Modelle. Diese müssen gekoppelt sein an eine umfassende Digitalkompetenz in den öffentlichen Häusern.

Es gab in den letzten Jahren wichtige Meilensteine: die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die generelle Datenstrategie der Bundesregierung, die Open-Data-Richtlinie der Europäischen Union. Das ist gut, an vielen Stellen aber zu unkonkret. Zudem wurde nicht nur durch Covid-19 klar, dass Digitalisierung auch umgesetzt werden muss, weil wir überall noch Lücken haben – die Schulen seien hier ein Beispiel.

Behörden als Innovationstreiber

Es ist Eile geboten. Behörden müssen Strategien entwickeln und Möglichkeiten schaffen, um datengetriebene Innovationen zu bündeln und Wissen in die Praxis umzusetzen. So wie jedes Ministerium auch ein Digitalministerium sein muss, muss jede Behörde auch ein Innovationstreiber der Digitalen Verwaltung sein.

Mit Inspiration zum Vorreiter

Der öffentliche Sektor sollte sich dabei von der Wirtschaft inspirieren lassen und offen sein für Konzepte und Ideen, wie man den vorhandenen Datenschatz für alle Beteiligten sinnvoll schöpfen kann. Es gilt, Prozesse zu professionalisieren und technologische Entwicklungen zu analysieren. Im besten Falle wenden wir die Erkenntnisse daraus an und nutzen sie. Eine Behörde sollte genauso professionell arbeiten wie ein erfolgreiches Unternehmen, sie muss Vorreiter sein im Umgang mit Chancen der Digitalisierung und datenbasierter Innovation.

Brücken bauen

Um entsprechende Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen, muss die Expertise in die Häuser und Innovations-Hubs getragen werden. Netzwerke müssen geschaffen werden. Wir brauchen keine Enklaven. Wir sollten Brücken bauen zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Das Ziel ist eine Verwaltung, die ein Aushängeschild der modernen demokratischen Gesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung ist.

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