Roboter im Alltag

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Hier serviert der Roboter: Ein bisschen staksig auf seinen vier Beinchen aus Kunststoff und Metall, doch ohne Flüssigkeit zu verschütten oder anzustoßen, trägt die kleine Maschine die Gläser mit Bier den kurzen Weg vom Tresen zum Gästetisch.

Frisch Gezapftes vom Roboter

Ursprünglich als Magnet für durstige und hungrige Gäste gedacht, bewährte sich ein anderer Roboter als Barkeeper in der Coronakrise durch kontaktloses Bedienen.

Das „Beer Cart“ ist einer von mehreren Robotern, die in der Bar „La Gitana Loca“ im spanischen Sevilla im Service eingesetzt werden. Sie servieren Speisen und Getränke und sie räumen auch wieder ab. Sie zapfen auch Bier – hier kommen Roboter in Form von festinstallierten Greifarmen zum Einsatz, wie man sie aus der Industrieproduktion kennt.

Der laufende Roboter in Sevilla transportiert Bier zu den Gästen (Quelle: Euronews):

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Der Robo-Kellner wirft ein Schlaglicht auf die Möglichkeiten des Robotereinsatzes im Servicesektor. Dort ist er, anders als in vielen Produktionshallen, bislang eher spärlich vertreten.

Helfer der Helfer

Als zukunftsträchtig gilt der Robotereinsatz auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Hier, so die Hoffnung, könnte er die oft sehr stark beanspruchten Pflegekräfte entlasten. Angesichts von mehr als vier Millionen Menschen, die heute schon in Deutschland auf Pflege angewiesen sind und eines sich verschärfenden Fachkräftemangels, ruhen große Hoffnungen auf dem künftigen Robotereinsatz.

Roboter lassen sich auf Traglast konzipieren, mit ihren starken Armen könnten sie beispielsweise Patienten vom Rollstuhl in deren Bett heben. Auch das routinemäßige Reinigen und Desinfizieren von Räumen ist eine mögliche Aufgabe für die Maschinen.

Künstliche Gefühle

Während viele Technologien noch in der Entwicklung sind, dient der in Japan entwickelte interaktive Pflegeroboter Paro schon seit 2001 in der Behandlung von Demenzkranken. Mit seinen kugelrunden schwarzen Augen und seinem kuscheligen weißen Fell ist Paro einer Babyrobbe nachempfunden. Über berührungsempfindliche Sensoren nimmt er beispielsweise wahr, wenn er gestreichelt wird und reagiert mit Bewegungen von Kopf und Schwanz. So soll er dazu beitragen, emotionale Bedürfnisse von Demenzkranken zu erfüllen.

Das Potenzial der Service-Roboter im Krankenhaus und anderswo scheint riesig. Vieles, was heute noch im Konzeptstatus oder im Testbetrieb ist, könnte schon bald alltagstauglich sein. Lesen Sie hier über smarte Pflege im Alter weiter. Oder interessieren Sie sich für weiche Robotik? Dann bitte hier entlang. Roboter werden übrigens auch in Kunstaktionen eingesetzt und füllten bis vor kurzem bei der amerikanischen Handelskette Walmart Regale auf. Weiterführende Links finden Sie unterhalb des Artikels im Kasten „Mehr Input“.

(Test: Till Behrend)

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