Die Bewohner des Viertels Zwei, einem ab 2007 neu gebauten Stadtviertel im 2. Wiener Bezirk, haben eine Energiegemeinschaft gebildet. Sie erzeugen ihren eigenen Solarstrom und verteilen ihn untereinander. Der Handel erfolgt über die Blockchain-Technologie.
Unterstützt werden sie dabei vom Stromversorger Wien Energie und dem Start-up Riddle & Code. Zusammen stellen diese die benötigte Blockchain-Technologie zur Verfügung. Darüber können alle Beteiligten mithilfe von Smart Contracts untereinander Stromhandel betreiben.
So funktioniert’s
Auf dem Dach der Wohnanlage wandelt eine Photovoltaikanlage Sonnenlicht in elektrische Energie um. Diese wird unter den Bewohnern aufgeteilt.
Wer seinen Strom nicht braucht, zum Beispiel, weil er im Urlaub ist, kann ihn an die Nachbarn weitergeben oder im Quartiersspeicher zwischenspeichern. Diese Art des Handels nennt man Peer to Peer-Trading.
Warum Blockchain?
gewählte Blockchain-Technologie gewährleistet, dass der Stromhandel unter Nachbarn für alle transparent abläuft. Wer wieviel Kilowattstunden produziert und an wen weitergegeben hat, wird exakt dokumentiert.
Photovoltaikanlage, Speicher und Stromzähler sind mit einem speziellen Chip ausgestattet, der die einzelnen Geräte in der Energiegemeinschaft identifiziert und den Stromverbrauch erfasst. Diese Informationen werden an die Blockchain weitergegeben.
Was ist eine Blockchain?
Eine Blockchain ist eine Kette von verschlüsselten Informationen. Ein einmal berechnetes Informationspaket nennt man Block. Der Clou an der Sache: Jeder Block ist verschlüsselt und kann nachträglich nicht mehr bearbeitet werden. Kommen neue Informationen hinzu, wird stattdessen ein neuer Block berechnet, neu verschlüsselt und am Ende der Informationskette angefügt.
Dieser letzte Block enthält alle bisherigen und die neu hinzugekommenen Informationen. Er wird danach an alle Teilnehmer einer Blockchain gesendet. Diese können dann kontrollieren, dass nichts unterschlagen wurde und anhand der Signatur erkennen, wer eine Änderung vorgenommen hat.
„Die“ Blockchain …
… ist übrigens eine irreführende Bezeichnung. Es gibt viele Blockchains. Jede davon besteht aus einem Netzwerk von Computern, die ihre Rechenleistung für das Ausführen, Kontrollieren und Dokumentieren von Transaktionen zur Verfügung stellen. Außerdem wird der Begriff, wie oben erklärt, auch für die Kette von Informationsblöcken benutzt.
(Text: Andrea Brücken)
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- Hier geht’s zum Viertel Zwei in Wien
viertel-zwei.at - Link zum städtischen Stromanbieter
wienenergie.at - Autarke Energiegemeinschaften in Kommunen
EU-Projekt „Renergetic“ - Dieses Startup hat die Infrastruktur für den Stromhandel entwickelt
riddleandcode.com - Infos zur
Smart City Wien - DSGVO und Blockchain
netzwoche.ch - Energiegemeinschaften sind die Zukunft
Futurezone.at - Lokaler Energiehandel per Blockchain
datareport.online